Parfum Herstellung

Das Wort „Parfum“ leitet sich vom Lateinischen „per fumum“ ab, was mit „durch Rauch“ zu übersetzen ist.

Zu Zeiten der alten Hochkulturen waren vorrangig Priester mit der Herstellung von Duftstoffen betraut. Sie waren wegen ihrer Kenntnisse im Umgang mit Balsam, Harzen und Salben in der Lage die Rohstoffe harmonisch miteinander zu kombinieren. Erst mit dem goldenen Zeitalter der Pharaonin Hatschepsut, die etwa von 1479 bis 1458 v. Chr. regierte, wurden Duftstoffe benutzt um den eigenen Körper zu betonen. Bis dahin fanden sie vorrangig zum Balsamieren von Toten oder zur Würdigung der Götter Verwendung.

In Europa wurde Parfum erst ab dem 14. Jahrhundert genutzt und war zunächst der besseren Gesellschaft vorbehalten. Es wurde jedoch nicht ausschließlich zur Betonung des eigenen Körpers, sondern auch zur Überdeckung des, auf Grund mangelnder Hygiene oft unangenehmen, Körpergeruchs genutzt.


Die Herstellung von Parfum

Zur Herstellung eines Parfums kann ein Parfumeur aus über 2.000 Duftstoffen unterschiedlicher Herkunft zurückgreifen. Es werden natürliche und naturidentische Duftstoffe verwendet. Natürliche Duftstoffe sind zum Beispiel Moschus (tierisch) und Lavendel (pflanzlich). Naturidentische Duftstoffe werden synthetisch hergestellt. Vanillin ist oft ein naturidentischer Duftstoff, denn natürliches Vanillin ist sehr teuer und nur eingeschränkt verfügbar.
Die Aufgabe des Parfumeurs besteht nun darin aus diesen unterschiedlichen Düften ein Gesamtkunstwerk zu komponieren.


Die unterschiedlichen Duftnoten

Die Bestandteile eines Parfums verflüchtigen sich unterschiedlich schnell, weshalb der zeitliche Ablauf der Duft-Wahrnehmung auch als Duftverlauf bezeichnet wird. Es wird zwischen drei Duftnoten unterschieden:

Die Kopfnote ist meist sehr intensiv, da sie den ersten Eindruck hinterlässt und somit auch für die Kaufentscheidung relevant ist. Es werden zum Beispiel Zitrusdüfte verwendet, da diese durch ihre schnelle Verflüchtigung zuerst wahrgenommen werden. Auch Zimt, Rosenholz und Spearmint sind häufig als Kopfnote anzutreffen.

Die Herznote vereint alle Düfte zu einem harmonischen Ganzen und offenbart den eigentlichen Duftcharakter. Sie wird auch als Mittelnote bezeichnet; in ihr findet sich häufig Blütenduft, oft in Kombination mit anderen Aromen, wie Moschus, Anis, Zedernholz oder auch Salbei.

Die Basisnote ist als Letztes wahrnehmbar. Sie ist geprägt von schweren, lange haftenden Düften, wie Sandelholz, Nelke und Patchouli. Teilweise bleibt die Basisnote bis zu einer Woche wahrnehmbar.

Die Verdünnungsklassen

Hat der Parfumeur die richtige Mischung gefunden, die Komposition zusammengestellt, wird sie mir Industriealkohol verdünnt. Abhängig von der Konzentration an Duftstoffen werden folgende Verdünnungsklassen unterschieden:
• Eau de Solide (1–3 %)
• Eau de Cologne (3–5 %)
• Eau de Toilette (6–9 %) – bei Intense-Varianten auch mehr
• Eau de Parfum (10–14 %) – bei Intense-Varianten bis zu 20 %
• Extrait Parfum (15–30 %) – bei Intense-Varianten: bis zu 40 %

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